REDE AUS DEM KREISTAG

24.11.2019

Ein Beitrag der AfD Kreistagsfraktion Bodenseekreis:

+++REDE AUS DEM KREISTAG+++

Streuobstförderprogramm:
AfD-Fraktion will auch Pflege von Jungbäumen fördern

Ergebnis:
Die anderen Parteien lehnten unseren Antrag geschlossen ab. Man wolle aber in 1 bis 1,5 Jahren vielleicht noch einmal darüber debattieren. ?
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20.11.2019

Sehr geehrter Herr Landrat Wölfle, sehr geehrte Kollegen,

die AfD-Fraktion im Kreistag spricht sich für einen durchdachten und vor allem praktikablen Natur- und Artenschutz aus. Verbote, wie im Volksbegehren „Rettet die Bienen“, lehnt sie ab. Sinnvoller sind aus Sicht der AfD stattdessen Fördermaßnahmen und motivierende Anreizsysteme.

Nach einer Evaluation des Streuobstförderprogramms soll die Förderung von Maßnahmen zum Erhalt der Streuobstbestände nun von ca. 100 tsd auf bis zu 200 tsd Euro jährlich erhöht werden.

Streuobstwiesen sind ein besonderes Stück Natur. Sie benötigen zum Anbau und zur weiteren Obstverarbeitung ein spezielles Wissen und bewahren so das damit verbundene Brauchtum. Sie stellen damit, neben ihrer bekannten ökologischen Bedeutung, auch ein immaterielles Kulturerbe dar.

Die Streuobstflächen sind im Bodenseekreis seit 1965 aber in den meisten Kommunen um 60-80% zurückgegangen und damit deutlich stärker als in Baden-Württemberg mit ca. 50% Rückgang. Die Gründe liegen vor allem im Flächenbedarf des Siedlungsbaus, der fehlenden Wirtschaftlichkeit dieser speziellen Form des Obstanbaus und eben auch an der mangelnden Bestandspflege. Beispielsweise werden fast 80% der Streuobstbäume nicht oder nur unregelmäßig geschnitten und damit schlecht gepflegt.

Die AfD-Fraktion sieht hier dringenden Handlungsbedarf und befürwortet die vorgeschlagene Erhöhung der Fördersätze samt Ausweitung des Programms auf bis zu 200.000 Euro, sieht jedoch Potential zur Nachbesserung.

Nur eine stetige Verjüngung des Obstbaumbestandes sichert den langfristigen Erhalt. Damit aus den Jungbäumen gesunde große Bäume werden, bedarf es vor allem in den ersten Jahren einer besonderen Pflege. Dazu gehört z.B. die Befestigung an einem Stützpfahl, das Anlegen von Baumscheiben, der Schutz vor Schädlingen sowie die Rindenpflege und der Stammschutz.

Auch bislang haben die schon geförderten Flächen durch mehr Nachpflanzungen eine bessere Altersdurchmischung und einen gesünderen Baumbestand vorzuweisen als die nicht geförderten Flächen; siehe Evaluationsbericht. Hinzu kommt, dass von den befragten Obstwiesenbesitzern 52% den Baumschnitt bei höheren Fördersätzen Fachleuten übertragen wollen. In dieser Förderrichtung muss also weitergegangen werden.

Aus Sicht der AfD-Fraktion hat das existierende Förderprogramm des Bodenseekreises diesbezüglich eine gravierende Lücke. Es fehlt die Förderung der Pflege von Jungbäumen.

Wir fordern aus den genannten Gründen die Ausweitung der Richtlinien des Streuobstförderprogramms auch auf Jungbäume mit einem Kronendurchmesser von kleiner fünf Metern.

Herzlichen Dank

Symbolbild aus dem Kreistag des Bodenseekreises

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