14.10.2020
DAS MÄRCHEN DES SAUBEREN ELEKTRO-AUTOS…
Ein Beitrag von Prof. Dr. Jörg Meuthen, MdE:
Liebe Leser, bestimmt ist Ihnen in Zusammenhang mit Elektrofahrzeugen schon einmal der Begriff „lokal emissionsfrei“ aufgefallen.
„Lokal emissionsfrei“ ist eine typische, ökopopulistische Nebelkerze zur Täuschung der Bürger. Im Klartext heißt das nämlich: Durch ein solches Fahrzeug werden sehr wohl Emissionen erzeugt – nur eben woanders.
Woanders – das ist dort, wo es der urbane Wohlstandsgrüne in seiner bunten Latte-macchiato-Welt nicht wahrnimmt.
Dieses Faktum konnte bislang nicht einmal von realitätsfremden durchgegrünten Politikern (wozu seit Jahren unter anderem auch die Endlos-Kanzlerin zählt) bestritten werden. Allerdings tat man stets so, als seien diese Emissionen eine vernachlässigenswerte Größe, insbesondere dann, wenn die Energieerzeugung in Deutschland komplett auf „Öko“ umgestellt würde.
Das Dumme ist nur: Diese aberwitzig teuren, zugleich durch die relativ kurze Akkulebensdauer schnell alternden und im Vergleich zum bewährten Verbrenner in vielen Lebenslagen vollkommen untauglichen Elektrofahrzeuge verursachen sehr viel mehr an Emissionen, als man den Bürgern bislang gesagt hat.
Diese Erkenntnis stammt nicht etwa von einer Lobbyorganisation zur unbegrenzten Erhaltung von Verbrennungsfahrzeugen, sondern vom – mittlerweile stark grünisierten – EU-Parlament selbst. Dort hatte man nämlich eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit genau diesen Fragen beschäftigen sollte.
Auf diese Studie ging nun in einem sehr lesenswerten Beitrag ein echter Experte ein, dessen Vita sich doch etwas anders liest als die einer Annalena Baerbock, eines Robert Habeck oder eines Anton Hofreiter. Es handelt sich um Dr. Helmut Becker, der unter anderem als Chefvolkswirt die seinerzeit sehr erfolgreiche Entwicklung der BMW AG begleitete. Ich zitiere im folgenden aus dem Beitrag von Herrn Dr. Becker aus „Tichys Einblick“:
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„Entscheidendes Kriterium für die Wahl des CO2-optimalen Antriebsystems ist ein Vergleich der CO2-Lebenszyklenemissionen verschiedener Fahrzeug- und Kraftstoffarten. Bei der Frage „Wie viel CO2 produziert ein Auto?“ müssen nicht nur der CO2-Ausstoß während der Nutzung, sondern auch die durch Herstellung und Entsorgung verursachten Emissionen berücksichtigt werden. […]
Die Studie des EU-Parlaments weist nach:
– Die Herstellung und Entsorgung eines Elektroautos ist weniger umweltfreundlich als die eines Autos mit Verbrennungsmotor. […]
– Ob das Elektroauto klimafreundlicher ist als das Verbrennerauto, wie von der deutschen Umweltpolitik (BMU) unterstellt, hängt ausschließlich davon ab, wieviel Kohle in dem Strom steckt, mit dem es betrieben wird. […]
– Wird das Elektroauto zu 60 Prozent mit Kohlestrom betrieben, ist es umweltschädlicher als ein moderner Verbrenner, gleich ob Benziner oder Diesel. Die deutsche Umweltschutzpolitik verkehrt sich dann in eine Umweltschadenspolitik.“
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/das-gruene-elektroauto-ist-nur-eine-legende/
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Wer nun in Anbetracht des letztgenannten Absatzes denkt, dass ein solch hoher Erzeugungsanteil aus Kohlestrom ja in Anbetracht der deutschen Ausstiegsorgie aus allem, was irgendwie eine sichere Energieversorgung garantieren könnte, völlig unrealistisch sei, weil doch schon in Kürze Wind und Sonne unseren Strom in Hülle und Fülle liefern würden, dem sei gesagt: Das wird nicht passieren.
Nachgewiesen hat das, wie Herr Dr. Becker zu Recht anführt, eine Studie von Prof. Dr. Dr. Ulrich Schmidt vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Diese Studie belegt, dass der angestrebte, millionenfache Aufwuchs an Elektroautos mit seinem riesigen Energiebedarf in Deutschland über Jahrzehnte (!) hinweg ausschließlich mit klimaschädlichem Kohlestrom betrieben werden wird.