05.08.2020
IM HERBST KOMMT DIE PLEITEWELLE
Ein Beitrag von Dr. Alice Weidel, MdB:
Milliarden an Kreditausfällen und Pleitewellen: Aufgrund der wegen Corona beschlossenen Ausnahmeregeln müssen Insolvenzen derzeit nicht bei den Insolvenzverwaltern angezeigt werden, doch diese wissen genau, wie es um die Wirtschaft steht. Ihr Problem: Die im März beschlossenen Hilfen für Unternehmen haben dazu geführt, dass eine große Zahl sich über Wasser halten konnte, obwohl längst eine hoffnungslose Überschuldung eingetreten ist. Ihre Zahl liegt im Dunkeln, wird aber mit Wucht als bisher nicht gekannte Insolvenzwelle über Deutschland hereinbrechen.
Die nicht gestellten Insolvenzanträge der sogenannten „Zombie-Firmen“ stauen sich auf und werden bei späterer Umsetzung zu massiven Kreditausfällen bei Banken führen – das schon ab Oktober, sofern die Pflicht zur Anzeige dann wieder gelten sollte. Stellt sich die Frage, warum überhaupt pünktlich zur Corona-Pandemie das Insolvenzrecht derart außer Kraft gesetzt wurde. Die nicht mehr verpflichtende Meldung einer Pleite – beschlossen durch die Bundesregierung – ist wirtschaftsfeindlich und kontraproduktiv.
Eine womögliche Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht über den 30. September hinaus wäre politisch verantwortungslos. Genau das plant jedoch die SPD, auch die Union zeigt sich für diesen Wahnsinn offen und nimmt damit in Kauf, dass eine Pleitewelle über Deutschland hereinbricht, verbunden mit etlichen verbrannten Steuer-Milliarden. Schlechter und pflichtvergessener könnte es die GroKo wahrlich nicht machen!