„DIE GESCHICHTE EINER GESCHEITERTEN ABSCHIEBUNG“ ODER „DAS BESTE MARKETING IST STORYTELLING“

04.09.2019

„DIE GESCHICHTE EINER GESCHEITERTEN ABSCHIEBUNG“ ODER „DAS BESTE MARKETING IST STORYTELLING“

In der Werbung heißt es nicht umsonst “Das beste Marketing ist Storytelling”. Der Südkurier, der die linksgrünbunt- merkelsche Flüchtlingspolitik als Herzensanliegen promoted, hat diesen Grundsatz beherzigt. Und zwar so:

„Aufwachen. Sie müssen jetzt mitkommen“, sagten die Polizisten, so der Südkurier.

Die bösen Polizisten kommen in einer Nacht- und Nebelaktion und reißen die Familie aus den Betten wie die Gestapo ihre Opfer in der Nazizeit. Der Zeitpunkt wurde aber offensichtlich nur gewählt, um das übliche Untertauchen der Abzuschiebenden und vor allem illegale Solidaritätsaktionen anderer Migranten zu verhindern, wie sie bei Tage zu befürchten sind. Sogar das rücksichts- und verständnisvolle Verhalten der Beamten wird so in ein schlechtes Licht der Arglist und Unglaubwürdigkeit gerückt.

„In Deutschland ist die Familie, die derzeit in der Gemeinschaftsunterkunft in Tettnang lebt, geduldet“, so der Südkurier weiter.

Dass hier eine Familie herausgegriffen wird, obwohl die allermeisten Migranten junge Männer sind, ist auch kein Zufall. Die Familie „ist“ übrigens nicht geduldet, sondern WAR zum Zeitpunkt der Abschiebung geduldet. Duldung bedeutet nicht Daueraufenthaltsrecht, genauso wenig wie Asyl.

„Hier ist eine seltene Therapie für ihre fünfjährige Tochter möglich, die eine schwere Nervenschädigung hat“, drückt der Südkurier auf die Tränendrüsen.

Die Erkrankung des Mädchens ist bedauerlich, aber wenn der Südkurier hätte humanitär helfen wollen, hätte er Zeit dazu gehabt, dies auf eigene Kosten zu tun bzw. eine Spendenkampagne dazu zu führen, statt die Krankheit des Mädchens scheinheilig politisch für die illegale Migrationspolitik zu instrumentalisieren.

Der Bericht des Südkurier nimmt die ganze Zeit die Perspektive der Abzuschiebenden ein. Es geht um die nachvollziehbaren Gedanken der Mutter und die des Vaters, und wie sie den Kindern einen Schrecken ersparen wollen, um die Geschichte dann damit enden zu lassen, dass der Pilot des Flugzeugs, mit dem die Abschiebung vollzogen werden soll, sich weigert, diese zu vollziehen. „Alles nochmal gut gegangen!“ Das ist der nicht geschriebene, doch hörbare Seufzer, mit dem die Story endet.

Der rücksichtsvolle und vor allem rechtlich und politisch notwendige Einsatz der Polizisten hätte eine objektivere Würdigung verdient, aber das politische Ziel des Südkurier, der hier mal wieder ihre politische Parteilichkeit zeigt, lässt das nicht zu.

https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/friedrichshafen/Aufwachen-Sie-muessen-jetzt-mitkommen-sagten-die-Polizisten-Die-Geschichte-einer-gescheiterten-Abschiebung;art372474,10267285

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