07.06.2019
„ENGEL DER KULTUREN“ IN LINDAU: GUTMENSCHLICHER PSEUDODIALOG DER RELIGIONEN BRINGT LEIDER REIN GAR NICHTS
Am Donnerstag ist im Rahmen einer internationalen bunten Kunstaktion ein Stahlring mit den drei Symbolen Kreuz, Stern und Halbmond der drei abrahamitischen Weltreligionen durch Lindau gerollt worden, begleitet von vielen Aktionen.
Der Lindauer OB Gerhard Ecker sieht im ‚Engel der Kulturen’ ein machtvolles Zeichen „für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft“, ohne die es keinen Frieden gebe, und die Schwäbische Zeitung jauchzt: „Ein Zeichen für Frieden und gegen Rassismus haben einige hundert Lindauer am Donnerstag gesetzt.“
Gut gemeint, wie immer beim Gutmenschentum gibt es viel Herzblut und Tränen, aber hat es auch Substanz? Kein vernünftiger Mensch ist gegen Frieden und für Rassismus, aber macht man es sich mit solchen Aktionen nicht entschieden zu leicht?
Hintergrund des Stahlrings mit seinen Religionssymbolen ist wohl die oft gehörte Behauptung, es gebe nur einen Gott, die einzelnen Religionen sagten nur anders dazu, die einen Jesus Christus, die anderen Jehova und die dritten Allah. Aber das stimmt leider nicht. Zwischen einer Religion der Liebe wie dem Christentum und einer Schwertreligion wie dem Islam, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist, gibt es leider riesige Unterschiede. Statt diese zu thematisieren und zu einem reflektierten Zusammenleben im Alltag zu kommen, was ja erfreulicherweise häufig funktioniert, übertünchen und überkleistern solche Aktionen gerade die Knackpunkte und leisten für einen wirklichen Dialog rein gar nichts. Und das ist schade.
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