03.06.2018
VOGELSCHISS
Weil gerade wieder eine Skandalisierungskampagne läuft, nun doch ein Beitrag am Sonntag.
Um diesen Satz Gaulands geht es: „Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.“
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Gauland: „Nur wer sich zur Geschichte bekennt, hat die Kraft, die Zukunft zu gestalten“, und: „Ja, wir bekennen uns zur Verantwortung für die zwölf Jahre.“
Kommentar: So ist es, und so bleibt es. Diese Äußerung stammt aus derselben Rede.
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Gauland: „Wir haben eine ruhmreiche Geschichte – und die, liebe Freunde, dauerte länger als die verdammten zwölf Jahre.“
Kommentar: Genau. Passt den Linksliberalen aber nicht. Kennen sie anscheinend auch nicht. Auch diese Äußerung stammt aus derselben Rede
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Und jetzt die Skandalisierungskampagne:
Die Welt: „Der Partei- und Fraktionschef der AfD, Alexander Gauland, hat die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland relativiert.“
Kommentar: Jede Zeit steht relativ zu anderen Zeiten.
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Kramp- Karrenbauer: „Wer so etwas als Vorsitzender einer Partei sagt und dann sagt, das sei eine bürgerliche Partei, das macht einfach fassungslos.“
Kommentar: Aber nur angeblich fassungslos, nämlich dann, wenn man eine Aussage bewusst skandalisieren will.
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Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann: Hitler stehe unter anderem für die Ermordung von sechs Millionen Juden. „Wie kann man das einen ‚Vogelschiss‘ der Geschichte nennen?“
Kommentar: Kann man nicht, tat Gauland nicht. Den ZEITRAUM von zwölf Jahren bezeichnete er als Vogelschiss.
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SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil: „Es ist eine Schande, dass solche Typen (gemeint: Gauland und die AfD- Fraktion) im Deutschen Bundestag sitzen.“
Kommentar: Es ist eine Schande, dass Typen wie Klingbeil im Bundestag sitzen, die Deutschland abschaffen wollen, durch illegale Massenzuwanderung, durch Islamisierung, durch massenhaften, nachhaltigen Rechtsbruch, durch die Vereinigten Staaten von Europa.
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Die Parteivorsitzenden der Linken, Katja Kipping: „So redet ein Faschist über die Verbrechen des Faschismus.“
Kommentar: So redet die Parteivorsitzende der Mauermörder- Nachfolgepartei. Man würde sich wünschen, dass sie sich der Verurteilung der Verbrechen des Kommunismus mit seinen hundert Millionen Toten mit der gleichen Leidenschaft widmen würde wie der Skandalisierung des Herrn Gauland und der AfD.
UPDATE
Dr. Alexander Gauland äußert sich zur „Vogelschiss“-Rede – AfD-Fraktion im Bundestag
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Inhaltlich stimme ich einer Neubetrachtung der mitteleuropäischen und deutschen Geschichte zu, praktiziere das auch im Geschichtsunterricht.
Dennoch bin ich nicht erfreut darüber, in welcher Form der durchaus notwendige Tabubruch im deutschen Geschichtsbild erfolgt. Denn wenn man dem politischen Gegner ständig neue Triggermöglichkeiten bietet, belebt das zwar die gesellschaftliche Diskussion, schreckt aber bürgerliche Wähler ab. Und angesichts der katastrophalen Entwicklung in Deutschland und Europa können wir uns das nicht leisten, polarisierte Diskussionen zu fördern. Liebe AfD-Politiker, fokussiert Euch auf die Zukunft und die anstehenden Probleme und nicht die Neubewertung der deutschen Geschichte. Übrigens: auch das Wort ‚ruhmreich‘ ist ein völlig unpassendes Attribut, geschichtliche Entwicklungen sind meist ambivalent und lassen sich nicht schematisch bewerten: Das gilt genauso für die NS-Zeit als auch für die vorgängige Zeit und die Nachkriegszeit.
Ein historisches Analogon ist der Untergang Konstantinopels 1453: Auch dort diskutierten die Eliten über sicherlich spannende theologische Fragen, und verhinderten damit, sich einig gegen den osmanischen Feind vor den Mauern zu stellen. Nicht der einzige Grund für das Ende des oströmischen Reiches, aber vermutlich ein Faktor. Bitte, bitte keine byzantinischen Diskussionen mehr, die bringen uns nicht weiter.