02.05.2018
REISEGRUPPE STAUFER: WARUM SIND ZWEI STAUFER MIT IHREN GEMAHLINNEN IN PALERMO BEGRABEN?
Was haben die Staufer, eine schwäbische Dynastie von Herzögen, Königen und Kaisern, in Palermo auf Sizilien zu suchen?
Das ist das Ergebnis der Heiratspolitik des Staufers Friedrich Barbarossa, der seinen Sohn, den späteren Heinrich VI., mit Konstanze von Hauteville, der Tochter Rogers II. von Sizilien verheiratete. Diese erbte das Königreich Sizilien nach dem Tode des kinderlosen letzten Normannenherrschers, und Heinrich VI. setzte seinen Herrschaftsanspruch gegen den Widerstand des normannischen Adels militärisch durch. Er, seine Gemahlin Konstanze von Hauteville, deren gemeinsamer Sohn Friedrich II. von Hohenstaufen und dessen erste Gemahlin Konstanze von Aragon liegen heute im Dom von Palermo. Deutsche und europäische Geschichte verschränken sich und sind nicht voneinander zu trennen. Die Grablege spiegelt die Verlagerung des Schwerpunktes des Stauferreichs nach Sizilien wieder. Friedrich II. wurde übrigens in Italien geboren und gilt den Italienern als Italiener.
Die Staufer fielen im Geschichtsunterricht des Landes Baden- Württemberg dem Rotstift zum Opfer. Es ist Zeit, sie wieder zum Pflichtunterricht zu machen, nicht nur aus regionalgeschichtlichen Gründen, sondern auch, weil es sich beim Stauferreich um einen multiethnischen und multikulturellen Herrschaftsverbund in Europa handelte, und das macht die Sache heute besonders aktuell. Dazu in den nächsten Beiträgen mehr.
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Die Karte zeigt das Stauferreich im 13. Jahrhundert mit dem Königreich Sizilien, das durch Erbschaft an die Staufer fiel.
Karte Stauferreich
Diese Beitragsreihe ist unser inoffizieller Beitrag zum Kulturerbejahr 2018 Sharing Heritage ?
Kulturerbejahr 2018 Sharing Heritage
Reisegruppe Staufer: Frühere Beiträge
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Im Bild: Der Sarkophag Heinrichs VI. aus kaiserlichem Porphyr unter einem Baldachin im Dom von Palermo. Ebenfalls ruhen dort König Roger II., Kaiser Friedrich II. sowie die Königinnen Konstanze von Hauteville und Konstanze von Aragon.
Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus (Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen), sog. Manfred-Handschrift (Biblioteca Vaticana, Pal. lat 1071), spätes 13. Jahrhundert.
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