FDP UND ISLAM – EIN PRINZIPIENLOSES VERHÄLTNIS
Von Lindner hört man einerseits Vernünftiges, daneben stehen linksliberale Aussagen.
Gegenüber dem Establishment die üblichen Phrasen: Toleranz und offene Gesellschaft, lauter gleichberechtigte Lebensentwürfe, angeblich rassistische und illiberale AfD. Kopftuch als Ausdruck individuellen Lebensentwurfs erlaubt, doppelte Staatsbürgerschaft. Unterscheidung zwischen Islam einerseits und ganz anderem Islamismus andererseits, die nichts miteinander zu tun haben.
Gegenüber potentiellen konservativen Wählern, die man nicht zur AfD wandern lassen will, dann einige harte Aussagen Lindners: „Der Satz, dass der Islam zu Deutschland gehöre, ist mir zu pauschal. Das kann als kritikloses Nebeneinander missverstanden werden.“ „Man muss klar sagen, dass besonders konservative oder gar radikale Interpretationen des Koran eben nicht zu Deutschland passen und hier nicht toleriert werden. Das Grundgesetz gilt auch hinter der verschlossenen Wohnungstüre.“ Nicht Islamismus, sondern konservative Auslegung des eigentlich guten Islam?
Die Rolle, die Ditib beim islamischen Religionsunterricht in NRW spielt, müsse „neu geprüft werden“. „Es ist nicht angebracht, jede Praxis der Religionsausübung in unserem Land zu akzeptieren, wenn sie gegen unsere freiheitliche, vielfältige und weltoffene Werteordnung verstößt. Wir müssen daher auch von der muslimischen Gemeinschaft Toleranz einfordern gegenüber Frauen und anderen Religionen.“ Toleranz keine Einbahnstraße? Ganz neue Töne.
Koranschulen will Lindner intensiv durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen. „Blickdichte Parallelwelten“ dürften gar nicht erst entstehen. Dass das in seiner Diktion Generalverdacht und damit Rassismus ist, ist da egal. Wenn ein Lindner es sagt, ist es etwas anderes, als wenn die AfD so etwas sagt.
Und das ist das Problem mit der FDP und dem Islam. Es ist gegenüber dem Islam taktischer Natur, es ist gegenüber dem Wähler taktischer Natur und gegenüber dem politischen Gegner AfD. Und das ist leider prinzipienlos und dem Ernst der Sache überhaupt nicht angemessen. Und deshalb ist der islamkritische Wähler bei der AfD einfach besser aufgehoben.
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