06.07.2017
PROF. BASSAM TIBI BESCHREIBT GÖTTINGEN UND IST LEIDER EINE TRAGISCHE FIGUR
„Die Stadt war früher sehr studentisch, 20 Prozent waren Ausländer, eine verträumte, idyllische Stadt. Heute sieht sie aus wie ein Flüchtlingslager. Da laufen die Gangs, ob afghanisch oder eritreisch, durch die Straßen, und man bekommt es mit der Angst. Das Göttinger Gemeinwesen ist erschüttert. Und über all das: keine Sitzung oder Debatte des Bundestages! Alles der Alleingang einer Frau. […]
Ich finde die Lage unerträglich. Da kommen Menschen mit keiner Ausbildung und wenig Geld. Und sie erleben eine prosperierende Gesellschaft. All das ist hart erarbeitet. Das kann man nicht einfach verschenken. Mit der Zeit werden aus diesen Gruppen Gangs, die sich das dann holen. Göttingen wird in einem Jahr eine Stadt voller Kriminalität. Und das verdanken wir Frau Merkel. Das ist keine Einwanderung wie im Falle Amerikas, wo man sich die qualifizierten Immigranten aussucht. Das hier ist eine demografische Lawine, die über uns schwappt.“
Der Reporter kommt natürlich gleich mit der AfD- Keule, aber Bassam Tibi ist nicht AfD. Er ist eigentlich eine Art linksliberal. Der Begriff „Leitkultur“ stammt von ihm, aber als Leitkultur sieht er lediglich das Grundgesetz, für die AfD gehört dazu mehr, nämlich der Respekt vor deutschen Traditionen und deutscher Kultur. Das wiederum glaubt Tibi Einwanderern nicht zumuten zu dürfen.
Andererseits ist Tibi auch nicht Marxist. Diese Phase hat er längst hinter sich.
Wiederum aber ist er auch kein typischer Linksliberaler. Diese reden zwar von der Leitkultur Grundgesetz, machen aber jeden als islamophob, rassistisch, usw. fertig, der das auch einfordert. Weshalb der deutsche Linksliberale auch in der Praxis ein Multikultiwegbereiter ist, was auch zu seiner Grundeinstellung passt, nämlich dass jeder nach seiner Facon in Deutschland selig werden kann, außer er wäre im linksliberalen Dogma „rechts“.
Dem gemeinen deutschen Linksliberalen ist Tibi deshalb auch rechtsverdächtig, weil er im Unterschied zum Linksliberalen den Islam und die islamische Gesellschaft kennt und ihn deshalb kritisiert.
Bassam Tibi ist ein großer deutscher Gelehrter, aber er sitzt zwischen allen Stühlen, und er weiß es. Das ist auch der Grund, warum er trotz 30 überaus lesenswerten Büchern in deutscher Sprache und einer deutschen Frau hier nicht heimisch werden kann. Das ist, ganz ohne Ironie, wirklich tragisch.
Als AfDler geht es einem gerade andersherum: Man BLEIBT nicht Fremder, sondern man WIRD, schnell zunehmend, Fremder im eigenen Land. Auch das ist tragisch, aber anders.
Für den Islam ist uns Basam Tibi einer der Augenöffner. An sein Konzept eines Euroislam, das bekennt er, glaubt er selbst nicht mehr. Auch hier ist er gescheitert. Leider.
https://www.welt.de/debatte/article156781355/Deutschland-ist-immer-noch-kein-normales-Land.html